Bereits im Jahr 2017 hatte ich den Wunsch vom geplanten Maßstab H0 auf 0 umzusteigen. Der Besuch einiger Messen und Börsen auf denen Modellbahnanlagen der Spur 0 zu sehen waren, faszinierten uns derart, dass auch meine Frau vom Maßstab 1:45 begeistert war und wir den Umstieg wagen wollten.
Anlagenthema, sowie die gewählte Zeit sollten in etwa gleich bleiben.
Es sollte ein Bahnhof einer mittelgroßen Stadt nachgebildet werden, der neben reinen Bahnsteiggleisen auch genügend Möglichkeiten zum Rangieren bieten sollte. Das ganz sollte Mitte der 70er Jahre angesiedelt sein, also in der sogenannten Epoche 4b. So war schnell der Bahnhof Denzlingen geboren, der aber nichts mit dem real existierenden Bahnhof Denzlingen nahe Freiburg zu tun hat. Der Namen ist lediglich aus unserem Nachnamen abgeleitet.
Verkehrsgeografische Einordnung:
Denzlingen liegt an der Verbindungsstrecke zweier Hauptstrecken, die Ihrerseits wiederum strahlenförmig auf eine Großstadt führen.
Dem Character der Verbindungsbahn verdankt es Denzlingen schlussendlich, dass auch Umleitungsverkehr durchfährt. In Denzlingen selber sind ein Paar mittelständische Betriebe angesiedelt, die Ihre Halbzeuge mit der Bahn bekommen bzw. Ihre Produkte mit der Bahn verschicken. Desweiteren werden die für die Mitte der 70er Jahre typischen Produkte wie zum Beispiel Stückgut angeboten.
Betriebskonzept:
Neben dem typischen Pendler und Schülerverkehr in den Hauptverkehrszeiten per Schienenbus (Gleis 1) und kurzen Wendezügen (Max. 4 Wagen in Gleis 2 und 3), werden hier hauptsächlich die beladenen Wagen auf Güterzüge beigestellt, bzw. Leerwagen von den entsprechenden Güterzügen abgezogen. Hierzu wird das Ausziehgleis in der rechten Anlagehälfte genutzt.
Ein paar Mal am Tag soll auch eine "Übergabe" mit einer V60 oder V90 in Denzlingen starten. Diese starten dann direkt aus dem unteren Anlagenbereich als Rangierfahrt bis an das Hs.
Ansonsten kann hier typischer Durchgangsverkehr beobachtet werden!
Modell:
Der Grundriss des Raums beträgt 8,8 x 3,3m.
Höhendifferenz zwischen Denzlingen und Niflheim: 250mm
Maximale Steigung: 2,4%
Kleinster sichtarer Radius: 1400mm, kleinster Radius im Schattenbereich: 1350mm
Gleismaterial: Weichen von WeichenWalter in LENZ-Geometrie und LENZ Flexgleise
Steuerung: LENZ Digital und ESU Servodecoder
Der Schattenbahnhof NIFLHEIM
Um einen abwechslungsreichen Betrieb auf der Anlage zu gewährleisten, musste ein ausreichend grosser Zugspeicher her, ein Schattenbahnhof. Angelehnt an die nordische Mythologie als Namensgeber erhielt der Schattenbahnhof den Namen Niflheim. (WIKIPEDIA: Niflheim (altnordisch Niflheimr „dunkle Welt“) ist in der nordischen Mythologie ein eisiges Gebiet im Norden, im Gegensatz zum heißen Muspellsheim, das im Süden steht.)
Der Schattenbahnhof befindet sich 97cm über dem Fusboden. Wiederum 25cm darüber befindet sich der Bahnhof Denzlingen. Man kann also die Streckenführung mit einer "zusammengefalteten Acht" vergleichen, die in der Mitte übereinader gelegt wurde.
Niflheim besitzt insgesamt 5 Durchgangsgleise von denen das Längste eine Nutzlänge von knapp 5,4m aufweist!
Desweiteren stehen 3 Stumpfgleis für Triebwagen, Wendezüge und Ähnliches zur Verfügung.
Alle Gleise sind mit Gleisbelegtmeldern ausgestattet, so dass später auf einem elektronischen Stellwerk die Gleisbelegung ohne direkten Sichtkontakt erkannt werden kann.
Soweit die gute Idee, aber zuerst war das grosse Ausräumen angesagt:
Bevor die eigentlichen Arbeiten beginnen konnte, war es natürlich nötig den vorgesehenen Kellerraum zu entrümpeln und für den Bau vorzubereiten. Im Hintergrund ist noch ein inzwischen verkauftes H0-Segment zu sehen...
Um zu vermeiden, dass später auf Fotos eine weisse Wand oberhalb des Fotohintergrunds zu sehen ist, wurden die Wände in einem Blauton gestrichen oder besser gesagt, gesprüht.
Natürlich war auch die einzige Neonröhre bei weitem nicht mehr ausreichend, um den Keller während des Baus und auch später im nötigen Masse mit Licht zu fluten. So wurde besagte Röhre gegen 2 LED Panels ersetzt, die sowohl in der Helligkeit, als auch in der Farbtemperatur verstellbar sind.
Zu guter Letzt; die Planungssoftware
Bei Anlagen ab einer gewiseen Grösse kommt man, meiner Meinung nach, nicht mehr ohne eine entsprechende Planungssoftware aus. Sie dient als nützlicher Helfer bei der Planung der Kurvenradien, sowie den nötigen Steigungen und Gefällen. Hier kann man in der Theorie Vieles versuchen, was sich dann als nicht praxistauglich oder bautechnisch als unlösbar erweist. Ich verwende für die Planung die Software SCARM. Ich sehe in dieser Software einige Vorteile . Ausserdem verfügt die kostenlose Demovariante über viele Möglichkeiten und die Vollversion ist zu einem moderaten Preis zu haben.
Nun kann es losgehen...
Nachdem die soweit nötigen Vorarbeiten erledigt waren, konnte es mit dem eigntlichen Bau des ersten Abschnitts losgehen.
Lest, wie es weitergeht mit dem Schattenbahnhof Niflheim